Minimalinvasive Gelenkchirurgie / Arthroskopie (Gelenkspiegelung)

Die Arthroskopie wird auch als Knopflochchirurgie bezeichnet. Der Blick ins Gelenk erfolgt
mit einer Kamera, deren Bild auf einen Bildschirm übertragen wird. Es sind in der Regel
mindestens zwei sehr kurze Schnitte notwendig, einer für die Kamera und ein weiterer zum
operieren und abtasten. Das Gelenk wird mit steriler Flüssigkeit aufgefüllt, um alle
Gelenkanteile gut beurteilen zu können. Die Arthroskopie ist eine schonende
Methode zur Diagnose des Gelenkes und seiner Strukturen. Viele Operationen lassen sich
damit direkt durchführen.

1. Arthroskopie Handgelenk

Bei der Gelenkspiegelung am Handgelenk erhält man einen weitgehenden Überblick über die Knorpelverhältnisse, mögliche Verletzungen am Kapsel-Band-Apparat und sonstige
Veränderungen. Der Zugang erfolgt handrückenseitig mit kleineren Instrumenten, die Hand
wird für die Operation in einem Streckapparat befestigt. Einige Erkrankungen lassen sich
so operieren, insbesondere ist es eine sehr gute diagnostische Untersuchung.

2. Arthroskopie Schultergelenk

Bei der Schulterarthroskopie werden in der Regel zwei Bereiche untersucht und behandelt.
Einerseits das Schultergelenk selbst, andererseits der Raum unter dem Schulterdach mit der Rückfläche des Schultereckgelenkes (dieses kann gezielt zusätzlich betrachtet werden). Der klassische Zugang erfolgt von hinten, je nach Situation sind verschiedenste weitere Zugangsmöglichkeiten vorhanden. Neben der Knorpelsituation kann gezielt das Labrum (Knorpelring der Pfanne), die Gelenkkapsel und besonders die Rotatorenmanschette (Schultermuskulatur) beurteilt und operativ versorgt werden (evtl. auch über einen kleinen zusätzlichen Schnitt). Begleitend erfolgt häufig eine Erweiterung des Raumes unter dem Schulterdach mit gleichzeitiger Entfernung des Schleimbeutels.

3. Arthroskopie Kniegelenk

Am Kniegelenk wurde die erste Gelenkspiegelung überhaupt durchgeführt. Sie ist auch heute noch die häufigste arthroskopische Operation. Die typischen Zugänge sind innen und außen direkt neben der Kniescheibensehne unter der Kniescheibe. Die meisten Knieoperationen lassen sich arthroskopisch durchführen. Das betrifft Veränderungen am Knorpel, der Gelenkkapsel, der Schleimhaut und oftmals die Entfernung von freien Gelenkkörpern. Besondere Bedeutung hat die Naht oder Teilentfernung des Meniskus und der Kreuzbandersatz.

4. Arthroskopie Sprunggelenk

Der initiale Zugang ist hierbei innen und außen vor der Knöchelgabel. Eine schlanke Optik
wird benötigt, da das Gelenk in der Regel sehr eng ist. Zudem muss das Gelenk
auseinandergezogen werden, dafür gibt es unterschiedliche Methoden. Die hinteren Anteile erreicht man meistens nur über zusätzliche seitlich-hintere Zugänge. Knorpelveränderungen, Gelenkschleimhaut, freie Gelenkkörper und knöcherne Anbauten lassen sich gut versorgen.

5. Arthroskopie sonstiger Gelenke

Annähernd jedes Gelenk lässt sich mit den passenden Vorrichtungen und Instrumenten arthroskopisch untersuchen und operieren. Bei den kleinen Gelenken (z.B. Hand und Fuß) hat es sich allerdings bislang nicht durchgesetzt. Wir führen bei gezielter Indikation
Arthroskopien auch am Ellbogen und der Hüfte durch.